Test PUR Cajon PC4299 Stained OQ Nuss

veröffentlicht am 24. März 2015 in Testberichte & Blogbeiträge von

Heute widme ich mich der neuen Cajonmarke „PUR“ aus dem schönen Salzburg. Die relativ junge Cajon Manufaktur wurde 2012 von den Brüdern Rohmberg (Nikolaus und Philipp) sowie Florian Pichler gegründet. Im Test steht die PUR Cajon Stained OQ

Erster Eindruck

Was natürlich sofort ins Auge sticht, ist der seitlich angebrachte Filzball welcher an einer Schnur befestigt ist, die ins Innere der Cajon verschwindet. Was es damit auf sich hat, erkläre ich in diesem Test noch genauer. Ansonsten, wenn wir schon beim ersten Eindruck sind, fällt auch sofort die hervorragende Verarbeitung dieses Instrumentes auf und man sieht auf den ersten Blick, dass der Hersteller sich viele Gedanken gemacht hat.

 

Materialien und kurzer Rundumblick

Die Frontplatte besteht aus weiß gebeiztem Ahorn-Nussholz in „Stained white Finish“. Sie ist mit 15 Torx-Schrauben an den 15mm stabilen Birken-Ahorn Korpus geschraubt. Eine Besonderheit bei PUR ist die verschraubte Rückseite (16 Torx Schrauben). Sie ist mit dem PUR Schallloch ausgestattet und ist ebenfalls bespielbar! Auf der Unterseite befinden sich 4 große, rutschfeste, schwarze Gummifüße.

Alles in allem macht die Cajon einen wirklich sehr hochwertigen Eindruck, überall absolut sauber abgeschliffene und gerundete Kanten. Selbst bei der Schlagfläche, als auch bei der Rückseite wurden die Kanten abgerundet, damit wirklich nirgends an der Staind OQ Cajon eckige Kanten zu sehen und vor allem zu spüren sind. OK, bei dem Preis (knapp 300.- €) dürfen wir auch etwas „Luxus“ erwarten…

 

Die Maße der PUR StainedOQ Nuss:

 

  • Höhe:46 cm
  • Breite:30,4 cm
  • Tiefe:29,3 cm



Klang und Soundvielfalt

Diese PUR Cajon ist sowohl vorne als auch hinten bespielbar – das gleich einmal vorne weg.

 

Die Frontschlagfläche und ihr Klang:

Die Cajon hat einen sehr angenehmen, aber nicht all zu tiefen Bass (wenn ich zum Vergleich mal die Schlagwerk Fineline in der selben Preisklasse heranziehe). Soll aber nicht bedeuten, dass ein tiefer, wummriger Bass besser ist – das ist bekanntlich Geschmacksache eines jeden Cajonisten – und auch immer die Frage, welche Art von Musik mit der Cajon gemacht werden möchte.

Die Snare-/Bass Trennung ist nahezu perfekt gelöst, was bedeutet dass fast kein Sizzle-Effekt beim Spielen des Bass-Tones zu hören ist. Der Open Ton kommt sehr knackig rüber und der Snaresound spricht extrem leicht an.

 

Clap Corners

Ja da sind wir wieder an dem Punkt Geschmacksache. Natürlich erweitern die Clap Corners (Die Ecken der Cajon sind so verarbeitet, dass sie einen kastagnettenartigen Klang erzeugen) die Soundvielfalt der Cajon, dennoch ist ein „normales“ Spiel über die Ecken ohne diesen perkussiven (sehr effektvollen) Klang kaum möglich. Der Cajonist muss somit den normalen Open Ton eher in der Mitte der Cajon spielen. Wie gesagt: das ist Geschmack- und ein Stück weit einfach Gewöhnungssache.

 

Die bespielbare Rückseite und ihr Klang:

Die Jungs von PUR haben die Rückseite so verarbeitet, das sie auch ohne weiteres bespielbar ist, d.h. einfach die Cajon umdrehen und du hast einen hölzernen, Bongo-ähnlichen Klang ganz ohne Sizzle-Effekt, (fast) ohne Bass und ohne Clap Corners – eine absolute Bereicherung und es macht tierischen Spaß „nur“ auf der Rückseite zu spielen. Einfach ein ganz anderer Sound, der mit einer Cajon nix zu tun hat, aber trotzdem geil ist 🙂

 

Snareabhebung durch Schnurmechanik

PUR Cajon PC 4299 Stained OQ Nuss Mechanik

PUR Cajon PC 4299 Stained OQ Mechanik

Die PUR Stained OQ besitzt eine spezielle Snare-Abhebung (Outside Quickoff), die bequem von außen innerhalb kurzer Zeit und während des Spielens ein- bzw. ausgeschaltet werden kann.

Dabei wird nur an der seitlich angebrachten Schnur gezogen. Die Mechanik die dahinter steckt kann man sich wie an einem Bad-Spiegelschrank, der keine Griffe zum öffnen der Türen hat, vorstellen. Durch drücken gegen die Spiegeltür, schnappt diese heraus und lässt sich öffnen. Beim Schließen wird einfach wieder dagegen gedrückt und das Speigeltürchen ist wieder verschlossen.

Einmal ziehen an der Schnur und die Snaretraverse wird von der Schlagfläche geräuschlos gelöst, ein weiteres Mal ziehen und die Snareabhebung wird wieder gegen die Schlagfläche gedrückt. Das „Zuschalten“ der Snare muss bisschen geübt werden, dann funktioniert auch das fast geräuschlos!

 


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